Nach einem Großbrand in einem Betrieb für Industriebeschichtungen in Michelau im Landkreis Lichtenfels wurde der Katastrophenfall ausgerufen. Das Feuer, welches gestern morgen aus noch ungeklärter Ursache in einer Lagerhalle für Kunststoffgranulat ausgebrochen war, konnte zwar von der Feuerwehr gelöscht werden, aber ätzende Chemikalien, kontaminiertes Löschwasser sowie die Instabilität der Halle bereiteten enorme Probleme für die Einsatzkräfte.
Nur mit Schutzanzügen und Atemmasken durften die Helfer von Feuerwehr und THW das Gebäude betreten, trotzdem kam es zu mehreren Fällen von Verätzungen bei Feuerwehrleuten.
Rund 150 Einsatzkräfte aus den THW-Ortsverbände Bad Staffelstein, Forchheim, Bamberg, Kulmbach, Kronach und Coburg waren seit Mittwoch bzw. Donnerstag morgen dabei, mittels Einsatzgerüstsystem (EGS) die einsturzgefährdete Hallendecke von unten abzustützen. Da die Arbeiten in den luftdichten Vollanzügen mit Atemmaske sehr anstrengend waren, wurde im Schichtbetrieb gearbeitet. Nach jeder Schicht müssen alle Einsatzkräfte aufwendig dekontaminiert und die Schutzanzüge entsorgt werden.
Der Baufachberater des THW Forchheim war seit Mittwoch vor Ort. Auch die THW-Führungsstelle zur Koordinierung der THW-Einheiten konnte am Donnerstag morgen vom Zugtrupp des THW Forchheim übernommen werden. Der Einsatz für das THW Forchheim konnte gegen 23 Uhr beendet werden. Am Freitag wurde der Katastrophenalarm wieder aufgehoben.