Gleich 700 Helfer waren vergangene Woche im Einsatz: In den Landkreisen Forchheim und Erlangen hatte es innerhalb kürzester Zeit so starke Niederschläge gegeben, dass einige Ortschaften bis zu 1,5 Meter hoch überschwemmt waren. In den Straßen, die sich zu reissenden Flüssen entwickelt hatten, war ein Vorankommen nur noch mit Booten möglich. Kurz nach Beginn des Einsatzes wurde bereits Katastrophenalarm ausgelöst.
Den eintreffenden Einsatzkräften bot sich ein erschreckendes Bild: So verglich nicht nur ein Helfer die Anfahrt im strömenden Regen mit 5 Meter Sichtweite einem „Weg in die Hölle“. Beim Aussteigen aus den Fahrzeugen mussten die Mannschaften aufpassen, vom Wasserstrom nicht von den Füßen gerissen zu werden.
Besonders hart traf es die Ortschaften Langensendelbach und Baiersdorf, wo Einwohner durch die Fluten eingeschlossen und per Schlauchboot gerettet wurden. Auch die A73 musste wegen Überschwemmung komplett gesperrt werden – Einsatzkräfte des THW retteten im strömenden Regen Fahrzeuginsassen, die sich auf Leitplanken vor den Wassermassen in Sicherheit gebracht hatten. Auch die Bahngleise auf der Strecke zwischen Forchheim und Erlangen wurden stark in Mitleidenschaft gezogen. Ein im Bahnhof Baiersdorf wartender Zug drohte durch anströmende Wassermassen umzustürzen, Helfer des OV Baiersdorf befreiten die Insassen und brachten sie in einer Turnhalle in Sicherheit.
Nachdem sich die Hochwasserlage am Sonntagmorgen etwas entspannte, wurde das gesamte Ausmaß der Schäden sichtbar: in jedem zweiten Haus in den Ortschaften Langensendelbach, Kersbach und Poxdorf war Wasser in den Keller eingedrungen. Einigen Gebäuden lief sogar das Erdgeschoss voll. Ca.700 Helfer aus ganz Nordbayern waren zu Sptzenzeiten im „Häuserkampf“ damit beschäftigt, die Häuser trocken zu legen und Schäden zu beseitigen. Unterstützt werden Sie dabei von zahlreichen Feuerwehreinheiten aus den Regierungsbezirken Ober- und Mittelfranken.
Nach Abfluss der Wassermassen machte vor allem Öl den Einsatzkräften zu schaffen: So war der Ortsverband Forchheim mehrmals im Einsatz, um Ölsperren in den Rhein-Main-Donau-Kanal einzubringen.