Ölwehraus­bil­dung am Main-Donau-Kanal

Am Sams­tag, den 13. April 2024, fand für rund 60 Ein­satz­kräf­te der Frei­wil­li­gen Feu­er­weh­ren Bai­er­s­dorf und Hau­sen sowie der THW-Orts­ver­bän­de Bai­er­s­dorf und Forch­heim eine gemein­sa­me Ölwehraus­bil­dung am Main-Donau-Kanal süd­lich der Schleu­se Hau­sen unweit der Gren­ze zwi­schen den Land­krei­sen Erlan­gen-Höchstadt und Forch­heim statt.

Nach einer theo­re­ti­schen Ein­wei­sung zur Bekämp­fung von Ölschä­den auf Gewäs­sern ging es sogleich an den der­zeit für die Schiff­fahrt gesperr­ten Main-Donau-Kanal. In gemisch­ten Teams lern­ten die Feu­er­wehr­ler und THWler unter fach­kun­di­ger Anlei­tung von Ste­fan Träg (Grup­pen­füh­rer Was­ser­ge­fah­ren, THW-Orts­ver­band Forch­heim) in meh­re­ren Sta­tio­nen die umfang­rei­che Ölwehr­aus­rüs­tung der Land­krei­se Erlan­gen-Höchstadt und Forch­heim sowie der Stadt Erlan­gen ken­nen. Beim Auf­bau und im Rah­men der Inbe­trieb­nah­me der Ölwehr­aus­stat­tung trai­nier­ten die Ein­satz­kräf­te orga­ni­sa­ti­ons- und land­kreis­über­grei­fend die Zusam­men­ar­beit an Land und auf dem Wasser.

Im Ver­lauf des Aus­bil­dungs­sams­ta­ges wur­de zum einen durch den Ein­satz von Boo­ten das Ein­zie­hen der schwim­men­den Ölsper­re des Land­krei­ses Forch­heim in dia­go­na­ler Form von Ufer zu Ufer geübt. Die­se Metho­dik ver­hin­dert ein Wei­ter­flie­ßen des Öles und somit kann das Öl im ent­ste­hen­den Trich­ter abge­nom­men wer­den. Hier­zu wur­de am Trich­ter der Hoch­leis­tungs­skim­mer der Feu­er­wehr Hau­sen, der Öl von der Ober­flä­che absaugt und in einen Falt­be­häl­ter pumpt, instal­liert. Von dort kann die Flüs­sig­keit von einem Pump­wa­gen abge­pumpt und fach­ge­recht ent­sorgt oder bei Bedarf noch ein­mal sepa­riert wer­den. Zusätz­lich wur­de strom­ab­wärts hin­ter der ein­ge­brach­ten Ölsper­re ein „Mop­ma­tic Wrin­ger“ instal­liert. Die­ses Gerät besteht aus einer Ölma­gnet­kor­del aus beson­ders saug­fä­hi­gem Mate­ri­al, das Öl oder Kero­sin auf­nimmt, jedoch kein Was­ser. Die­se wird anschlie­ßend durch ein Wrin­ger­sys­tem geführt und die auf­ge­nom­me­nen Schad­stof­fe zwi­schen zwei Wal­zen wie­der her­aus­ge­presst. Die Schad­stof­fe wer­den dann auf­ge­fan­gen und kön­nen dann fach­ge­recht ent­sorgt werden.

In einem zwei­ten Sze­na­rio wur­de, dar­ge­stellt durch eine Boje, ein leck­ge­schla­ge­nes Schiff ange­nom­men. Hier wur­de die Ölsper­re der Stadt Erlan­gen um das Objekt gelegt und somit das wei­te­re Aus­brei­ten der aus dem Schiff aus­tre­ten­den Schad­stof­fe verhindert.

Als drit­tes Sze­na­rio wur­de eine Ölsper­re zwi­schen zwei Boo­te gehängt, womit klei­ne­re Men­gen Öl ein­ge­fan­gen oder Öl zusam­men­ge­trie­ben wer­den kann, wenn sich der Ölfilm über eine grö­ße­re Flä­che erstreckt. Die Schwie­rig­keit hier­bei ist das Steu­ern der bei­den Boo­te, die­se müs­sen in glei­cher Geschwin­dig­keit und immer auf glei­cher Höhe fah­ren. Außer­dem dür­fen sie nicht zu schnell fah­ren, da sonst die Ölsper­re unter Was­ser gezo­gen wird. Die Boots­füh­rer müs­sen also im stän­di­gen Kon­takt blei­ben, um sich abzu­spre­chen. Mit Hil­fe einer Droh­ne wur­de par­al­lel die gesam­te Ölwehraus­bil­dung aus der Luft dokumentiert.

Beim gemein­sa­men Mit­tag­essen konn­ten sich die Hel­fer aus­tau­schen und einen lecke­ren Bra­ten genie­ßen. Hier gilt ein gro­ßes Dan­ke­schön der Fach­grup­pe Logis­tik-Ver­pfle­gung des THW Forch­heim, die für das leib­li­che Wohl gesorgt hat.

Bei so einer orga­ni­sa­ti­ons- und land­kreis­über­grei­fen­den Aus­bil­dung über­zeug­ten sich natür­lich auch die Füh­rungs­ebe­nen vom Kön­nen „ihrer“ Ein­satz­kräf­te. So waren unter ande­rem die Kreis­brand­rä­te Oli­ver Fla­ke (Land­kreis Forch­heim) und Mat­thi­as Roc­ca (Land­kreis Erlan­gen-Höchstadt) vor Ort. Auch die bei­den THW-Orts­be­auf­trag­ten Chris­ti­an Wilf­ling (Forch­heim) und Jona­than Wed­ler (Bai­er­s­dorf) und der Forch­hei­mer THW Zug­füh­rer Maxi­mi­li­an Peter­mann haben es nicht neh­men las­sen vorbeizuschauen.

Nach dem Rück­bau der ein­ge­setz­ten Aus­stat­tung konn­te die gemein­sa­me Ölwehraus­bil­dung erfolg­reich been­det wer­den. Die Ein­satz­kräf­te der zwei Feu­er­weh­ren und zwei THW-Orts­ver­bän­de konn­ten im Rah­men die­ser sehr lehr­rei­chen Ver­an­stal­tung ihr Wis­sen über Ölwehr­tech­nik und Ein­satz­tak­tik wei­ter fes­ti­gen und vertiefen.