Am Donnerstagmittag versuchte ein Sattelzug in Neunkirchen das historische „Forchheimer Tor“ zu durchfahren. Die Durchfahrtshöhe des Sandsteinbaus ist auf 3,2 Meter begrenzt und entsprechend ausgeschildert. Die Zugmaschine konnte diese Engstelle im Straßenverlauf
gerade noch passieren, der Auflieger hatte sich jedoch im Torbogen verkeilt. Der LKW wurde von einem Abschleppunternehmen und der örtlichen Feuerwehr geborgen. Auf Grund sichtbarer Risse und Verschiebungen am Torbogen wurde der Baufachberater des THW Forchheim hinzugezogen. Auf dessen Veranlassung wurden weitere Kräfte der THW Ortsverbände Forchheim und Kirchehrenbach zur Abstützung alarmiert.
Abgestützt wurde das Tor in zwei Richtungen: Senkrechte Kräfte wurden mit einem „Schwelljoch“ abgefangen. Dabei handelt es sich um eine
Holzkonstruktion, die vor Ort passend zur Rundung des Torbogens maßangefertigt wurde. Die besonders beschädigten Sandsteine wurden dabei
ausgespart, um einem Steinmetz im Nachgang nach dem Einsatz eine fachmännische Reparatur zu ermöglichen. Die zweite Abstützung wurde aus
Standardelementen des Einsatzgerüstsystems aufgebaut und soll ein Kippen des Torbogens nach außen, also in Aufprallrichtung des LKWs, verhindern. Als Gegengewicht wurden vier 1000 Liter IBC-Tanks in die Abstützkonstruktion integriert und von der Feuerwehr Neunkirchen mit
Wasser gefüllt.
Während der Sicherungsarbeiten wurde der Zustand des Bogens mit einem sogenannten „Rissmonitor“ überwacht. Dabei handelt es sich um eine Art Fadenkreuz auf einer Messskala, das direkt auf dem Riss befestigt wird. Damit sind Bewegungen ablesbar.
Insgesamt waren 31 Einsatzkräfte der THW Ortsverbände Forchheim und Kirchehrenbach. Diese wurden durch belegte Brötchen versorgt, welche der Bürgermeister der Gemeinde Neunkirchen zur Verfügung gestellt hat.
Insgesamt lief der Einsatz von ca. 15 Uhr bis 22 Uhr.