Nach einer län­ge­ren Tro­cken­zeit im Hoch­som­mer war es zu einem Wald­brand nörd­lich von Beh­rin­gers­müh­le in der Gemein­de Göß­wein­stein gekom­men. Am soge­nann­ten Schwei­gel­berg hat­te sich der Wald­bo­den ent­zün­det und der aus­ge­dehn­te Wald­brand bedroht nun das dort gele­ge­ne Gast­haus und ein Zeltlager.

 

Das war der Ein­satz­auf­trag, mit dem am Sams­tag (30. Sep­tem­ber 2017) rund 250 Ein­satz­kräf­te aus dem Land­kreis Forch­heim nach Beh­rin­gers­müh­le alar­miert wur­den. Gegen 9:40 Uhr wur­den auch die THW-Orts­ver­bän­de im Land­kreis Forch­heim geru­fen. Am Bereit­stel­lungs­raum am Bahn­hof in Beh­rin­gers­müh­le ange­kom­men stan­den die Auf­ga­ben des THW schnell fest: Die Auf­ga­be für die Hel­fer aus Kirch­eh­ren­bach und Forch­heim bestand dar­in, Lösch­was­ser aus den nahe­ge­le­ge­nen Flüs­sen “Wie­sent” und “Pütt­lach” zu ent­neh­men und bereit­zu­stel­len. Aus Forch­heim waren die Fach­grup­pe Wasserschaden/Pumpen mit der Hoch­leis­tungs­pum­pe “Han­ni­bal” und meh­re­ren Falt­be­häl­tern alar­miert. Zur Unter­stüt­zung kamen auch die 2. Ber­gungs­grup­pe und der Zug­trupp mit an die Ein­satz­stel­le. Der Orts­ver­band Kirch­eh­ren­bach kam mit der Fach­grup­pe Logis­tik mit der 1. Ber­gungs­grup­pe. Da Beh­rin­gers­müh­le im Ein­zugs­ge­biet des Orts­ver­ban­des Kirch­eh­ren­bach liegt, wur­de der Orts­be­auf­trag­te als Ein­satz­ab­schnitts­lei­ter THW ein­ge­teilt und der Zug­trupp aus Forch­heim unter­stütz­te die Einsatzabschnittsleitung.

Wäh­rend sich die 2. Ber­gungs­grup­pe um den Auf­bau zwei­er Falt­be­häl­ter küm­mer­te, brach­te die Fach­grup­pe Wasserschaden/Pumpen ihre “Han­ni­bal” an der Wie­sent in Stel­lung. Gemein­sam ver­leg­ten die bei­den Grup­pen anschlie­ßend eine Schlauch­lei­tung von 260 Metern zwi­schen Pum­pe und Falt­be­häl­tern. Nach­dem die­se gefüllt waren, konn­ten die Feu­er­weh­ren mit der Lösch­was­ser­för­de­rung begin­nen. Wäh­rend­des­sen wur­de die Fach­grup­pe Logis­tik und die 1. Ber­gungs­grup­pe an die Pütt­lach geschickt, um von dort aus eben­falls Lösch­was­ser in einen Auf­fang­be­häl­ter zu pum­pen, um des­sen Was­ser­fort­lei­tung sich wie­der­um die Feu­er­weh­ren küm­mer­ten. Hier erfolg­te die­se auf­grund der län­ge­ren Ent­fer­nung durch einen Pen­del­ver­kehr mit Gül­le­fäs­sern und Löschfahrzeugen.

Ins­ge­samt muss­ten über 2 Kilo­me­ter Schlauch­lei­tung bei einem Höhen­un­ter­schied von rund 100m ver­legt wer­den. Die­se Arbeit gestal­te­te sich Auf­grund der gebir­gi­gen Gege­ben­hei­ten sehr schwie­rig. Größ­ten­teils muss­ten die Schläu­che und Trag­kraft­sprit­zen über meh­re­re hun­dert Meter von Hand getra­gen werden.

Ab dann wur­de die Bereit­stel­lung unter­bre­chungs­frei auf­recht­erhal­ten. Wäh­rend­des­sen kom­mu­ni­zier­ten im Kur­park die Ein­satz­lei­tun­gen aller betei­lig­ten Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen. Hier wur­de auch die Unter­stüt­zungs­grup­pe ört­li­che Ein­satz­lei­tung (UG-ÖEL) der Feu­er­weh­ren hin­zu­ge­zo­gen, wel­che in die­sem Fall die Gesamt­ein­satz­lei­tung bei einer der­ar­tig gro­ßen Scha­dens­la­ge übernimmt.

Nach rund 4 Stun­den konn­te Kreis­brand­rat Oli­ver Fla­ke das Übungs­en­de bekannt­ge­ben. Nach Abbau der Gerät­schaf­ten tra­fen die ein­ge­setz­ten Kräf­te aller Orga­ni­sa­tio­nen in Göß­wein­stein im Gerä­te­haus zum gemein­sa­men Mit­tag­essen ein. Hier bedank­ten sich Kreis­brand­rat Fla­ke und der 1. Bür­ger­meis­ter des Mark­tes Göß­wein­stein Hann­görg Zim­mer­mann bei allen anwe­sen­den Hel­fern. Die Ver­pfle­gung hier­bei hat­te der Fach­dienst des BRK Forch­heim im Auf­trag des Land­krei­ses übernommen.

 

Die von der Kata­stro­phen­schutz­be­hör­de des Land­rats­am­tes und den zustän­di­gen Hilfs­or­ga­ni­sa­tio­nen getra­ge­ne Übung hat­te das pri­mä­re Ziel, die Zusam­men­ar­beit der Orga­ni­sa­tio­nen, die Ent­wick­lung des Kata­stro­phen­schutz­kon­zepts des Land­krei­ses und die zukünf­ti­gen Pla­nun­gen auf ihre Funk­tio­na­li­tät zu über­prü­fen. Als ört­li­cher Ein­satz­lei­ter (ÖEL) fun­gier­te Kreis­brand­rat Oli­ver Fla­ke. An der Kata­stro­phen­schutz­übung waren die Feu­er­weh­ren Beh­rin­gers­müh­le, Göß­wein­stein, Etz­dorf, Klein­ge­see, Leutz­dorf, Unter­ails­feld, Eber­mann­stadt, Gas­sel­dorf, Alberts­hof, Engel­hardts­berg, Bärn­fels, Wei­lers­bach, Forch­heim, Kers­bach, Neun­kir­chen am Brand, Kirch­eh­ren­bach, Reuth, Thuis­brunn, Pretz­feld und Bucken­reuth betei­ligt. Vom Ret­tungs­dienst war die Schnell­ein­satz­grup­pe Eber­mann­stadt, das ASB Grä­fen­berg sowie das BRK Forch­heim eingebunden.