Am vergangenen Samstag wurde der beschädigte Teil des Methusalem Baumes “M4” im Forstgebiet von Ebrach im Steigerwald erfolgreich gesprengt.
Die vermutlich über 250 Jahre alte Zwillingsbuche wies nach einem schweren Gewittersturm im Juni 2012 in einem der beiden Stammteile einen langen, tief ins Holz führenden Riss im unteren Bereich auf. Da der Baum direkt über einen neu angelegten Radweg ragte, stellte er für die Nutzer dieses Weges ein enormes Sicherheitsrisiko dar. Fabian Löchner, der zuständige Revierleiter der Bayerischen Staatsforsten, bat daraufhin die Fachgruppe Sprengen des THW Forchheim um Unterstützung. Dank jahrelanger Erfahrung der Sprengberechtigten konnte durch den gezielten Einsatz von Sprengstoff aus sicherer Entfernung der Baumstamm in knapp 5 Metern Höhe durchtrennt werden. Die Krone des Baumes fiel genau wie erwartet auf den vorher bestimmten Ort und wird in den nächsten Tagen zerteilt, um den Radweg wieder frei zu machen. Unterstützt wurden die Helfer aus Forchheim durch Kollegen aus dem Ortsverband Bamberg, die Sicherungs- und Absperrmaßnahmen durchführten.
Am zweiten Stamm entstanden durch weggeschleuderte Holzsplitter nur geringe Schäden an der Rinde, die jedoch in absehbarer Zeit überwallt werden. Nach der Sprengung ist das Ausmaß der Gefährdung noch deutlicher geworden: Der Stamm war bereits auch im Inneren aufgerissen, wie es die Fachleute des Forstbetriebs befürchtet hatten.
Bereits Anfang Dezember wurde ein erster Sprengversuch abgebrochen, weil die Sprengberechtigten bei den ungewöhnlich kalten Temperaturen durch technische Schwierigkeiten das enge Zeitfenster für die Sperrung der angrenzenden Bundesstraße nicht einhalten konnten.
Die ungewöhnliche Vorgehensweise war nach langer Überlegung des Forstbetriebs beschlossen worden – wie sich gezeigt hat, eine richtige Entscheidung zu Gunsten der Sicherheit aller zukünftigen Wanderer und Radfahrer. Durch das raue und unebene Schnittbild wurden zudem viele kleine Lebensräume geschaffen, in denen sich seltene Insektenarten ungestört ansiedeln können.