Brennende Strohballen in einer Scheune, Glutnester in einem Recyclingbetrieb oder Paletten mit beschädigten Gefahrgutbehältern: Das sind nur drei Beispiele für Einsatzszenarien, bei denen ein Teleskoplader mit Schaufel oder Gabel sehr nützlich sein kann.
Allerdings muss der Fahrzeugführer in einem solchen Fall mit schwerem Atemschutz ausgerüstet werden. Glücklicherweise verfügt das THW Forchheim über eine Reihe an Helfern mit dieser Doppelqualifikation aus Atemschutzgeräteträgern und ausgebildeten Teleskopladerfahrern. Um einen derartigen Einsatz mit dem neuen Manitou Teleskoplader zu üben, wurde eine Fahrzeughalle in der THW Unterkunft vernebelt. Anschließend mussten Gitterboxen und Paletten unter Atemschutz aus dem Weg geräumt werden.
Auf Grund der starken “Verrauchung” war für den Fahrzeugführer die Gabel nur schemenhaft zu erkennen. Daher erfolgte eine Einweisung durch zwei weitere Atemschutzgeräteträger außerhalb des Fahrzeugs, die per Funk den Fahrer dirigierten. Der Fahrer nutzte dabei einen Gehörschutz mit integriertem Headset um das Fahrzeuggeräusch möglichst auszublenden. Das Atemschutzgerät wurde in der Fahrzeugkabine verstaut und mit einem Verlängerungsschlauch mit dem Lungenautomaten des Fahrers verbunden.
Im Gegensatz zum klassischen “fußläufigen” Einsatz unter Atemschutz ist die körperliche Anstrengung zwar deutlich geringer, erfordert aber bei stark eingeschränkter Sicht durch Rauch eine sehr hohe Aufmerksamkeit des Fahrers beim Manövrieren. Daher ist spätestens mit dem Austausch der Atemluftflasche (erfahrungsgemäß nach etwa 60–90 Minuten) auch ein Fahrerwechsel sinnvoll. Das THW Forchheim hat aktuell drei Helfer, die die Doppelqualifikation Atemschutzgeräteträgern und Teleskopladerfahrer erfüllen. Weitere Helfer durchlaufen noch die Fahrzeugausbildung, haben aber bereits die Atemschutzgeräteträgerausbildung absolviert, so dass zeitnah eine mehrfache Besetzung dieser Position möglich ist. Damit können auch länger andauernde Einsätze abgearbeitet werden.