THW-Jugendgruppen aus ganz Oberfranken traten am 14. Oktober 2017 in Kronach beim Bezirkswettkampf gegeneinander an um ihr Können und ihre Leistungsfähigkeit zu messen. Bei dem alle drei Jahre stattfindendem Wettbewerb müssen die Junghelfer typische Aufgaben aus dem THW-Repertoire lösen, die entsprechend kindgerecht modifiziert wurden. Eine Wettkampfgruppe besteht i.d.R aus 6 bis 8 Jugendlichen, die jedoch zusammen nicht älter als 112 Jahre sein dürfen.
Als Einsatzszenario wurde angenommen, dass die Jugendgruppe mit dem Gerätekraftwagen (GKW 1) auf der Rückfahrt von einer Ausbildung ist und zufällig zu einem Gebäudeeinsturz hinzukommt. Unter den strengen Augen der Schiedsrichter mussten die Jungehelfer dann die vorgefundene Situation eigenständig erkunden, einschätzen und die richtigen Maßnahmen treffen. So galt es z.B. unter Beachtung des Eigenschutzes zu einem Verschütteten vorzudringen, diesen Erstzuversorgen und durch einen „Tunnel“ aus dem eingestürzten Gebäude zu retten.
Der Tunnelausgang wurde jedoch durch einen „tonnenschweren“ Betonblock in Form eines Bierzelttisches versperrt. Dieser musste zur Patientenrettung zunächst mittels Hebekissen angehoben und anschließend sicher abgestützt werden.
Als zweite Aufgabe galt es, eine sog. „Leonardobrücke“ über ein fiktives Hindernis zu bauen. Diese Konstruktion besteht aus 36 glatten Brettern, die so ineinander verklemmt werden, dass sie ohne Nägel oder Schrauben eine stabile Bogenbrücke bilden. Diese Aufgabe hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Bau eines Kartenhauses und so manche Gruppe musste mehrere Anläufe nehmen, bis die Brücke endlich stand. Erfüllt war die Aufgabe aber erst, wenn es auch gelang, einen Schlauch über die Brücke zu legen und Wasser hindurchzupumpen – und die Brücke immer noch stand.
Weitere Aufgaben, bei denen die Jugendlichen ihr Wissen demonstrieren konnten, waren das Bewegen von Lasten mit dem Greifzug, das Füllen von Sandsäcken und der Bau eines Wasserreservoirs aus Sandsäcken sowie der Aufbau einer Einsatzstellen-Beleuchtung.
Die Schiedsrichter schauten den Jugendlichen dabei mit Argusaugen auf die Finger und bewerteten in 14 Rubriken nicht nur die Geschwindigkeit sondern natürlich auch die Qualität der Ausführung und ob alle Sicherheits- und Unfallverhütungsvorschriften eingehalten wurden.
Alle gestellten Aufgaben sind typische THW-Einsatzoptionen die den Junghelfern bei ihrer späteren Tätigkeit in der aktiven Mannschaft jederzeit wieder begegnen können und die auch in den Jugendgruppen bereits entsprechend geübt werden. Was jedoch genau im Wettbewerb gefordert wurde, war geheim und die Teilnehmer erfuhren die Aufgaben erst bei Wettkampfbeginn.
Als gegen 12:30h die Aufgaben beendet waren, konnten sich die Jugendlichen und ihre Betreuer erst einmal an der Feldküche stärken, während die Schiedsrichter an die Auswertung der Punkte gingen.
Für die Forchheimer THW-Jugend reichte es diesmal leider „nur“ für Platz 7, aber Ortsjugendleiter Konrad Nägel war mit der gezeigten Leistung hoch zufrieden und bescheinigte seinem Wettkampfteam einen hervorragenden Ausbildungsstand. Es könne halt leider immer nur einen Sieger geben – und wie so oft, haben auch hier einige winzige Kleinigkeiten über ein paar Punkte und die Platzierung entschieden, so Nägel.
Platz 3 belegte die Gruppe aus Bad Staffelstein, Platz 2 ging nach Kulmbach und den ersten Platz erreichte die Jugendgruppe aus Bamberg, die nun im nächsten Jahr den Bezirk Oberfranken beim Landes-Jugendwettkampf vertreten wird.
Text: THW-Jugend Kronach