Die Forchheimer „Blaulicht-Familie“ präsentierte sich am Samstag den 15. Juli bereits zum vierten Mal beim Rettungstag am Paradeplatz. Hand in Hand wird in Forchheim und der Umgebung gearbeitet wenn es darum geht Brände zu löschen, Unfallopfer zu retten und einfach Menschen in Not zu helfen. Familiär geht es daher auch am Forchheimer Rettungstag zu – man kennt sich. Und das sorgt nicht nur für ein entspanntes Klima unter den Einsatzkräften, sondern kommt auch unmittelbar den Menschen zugute die die Hilfe der Retter benötigen. Denn wenn diese regelmäßig zusammen üben und sich dann im Einsatz treffen, kann die Hilfe deutlich gezielter erfolgen. Man weiß um die Stärken und Schwächen der anderen Organisationen und kann sich so sinnvoller Ergänzen.
Von dieser außerordentlich guten Zusammenarbeit und den vielfältigen Aufgaben der Hilfsorganisationen konnten sich die Besucher selbst überzeugen. Deutlich mehr Menschen waren es in diesem Jahr die einen Blick in die vielen Fahrzeuge und Geräte der Rettungsorganisationen warfen. Natürlich war auch hier einiges für den potentiellen Nachwuchs geboten. Bei einer Kinder-Rallye mussten die Retter von Morgen bei jeder Organisation Aufgaben lösen und konnten Stempel sammeln. Wer alle Aufgaben erledigt hatte, durfte sich zur Belohnung ein Eis abholen.
Zentraler Punkt für die Vorführungen war auch in diesem Jahr ein vom THW errichteter Übungsturm. Aus den Elementen des Einsatz-Gerüst-Systems (EGS) können die Helfer im Einsatz Stege, Wand- und Deckenabstützungen errichten, aber eben auch einen Übungsturm. Bei der gemeinsamen Vorführungen mit der Rettungshundestaffel Forchheim wurde eine verletzte Person zunächst durch den Rettungshund Katu auf einer der oberen Plattformen des Gerüstturms geortet. Beeindruckend war sicherlich, dass der Rettungshund dabei sogar über eine Leiter nach oben kletterte um zu dem Opfer zu gelangen. Nachdem Helfer der THW Bergungsgruppe diesen sicher in einer Schleifkorbtrage abgeseilt hatten war klar: auch das Zusammenspiel zwischen Mensch und Tier funktioniert einwandfrei!
Ein Hingucker war sicherlich das neue Klein-Einsatz-Fahrzeug der Firma BMT, welches in diesem Jahr erstmals den Feuerwehren in Forchheim am Annafest zur Verfügung steht. Mit diesem Mini-Löschfahrzeug gelangen bis zu drei Feuerwehrmänner deutlich schneller durch die engen Wege am Kellerwald. Bei der Vorführung am Paradeplatz wurde sofort die moderne Hochdrucklöschanlage bei einem simulierten Brand vorgeführt.
Das Bächla – ein kleiner künstlicher Wasserlauf in der Fußgängerzone – war zwar nicht weit entfernt, aber für eine Vorführung zur Wasserrettung deutlich zu klein. Die Retter von Deutscher Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) und Wasserwacht stellten die Rettung einer Person aus dem Wasser daher, für alle gut sichtbar, im Trockenen nach. So konnten die Besucher aus der Nähe sehen was die Einsatzkräfte leisten müssen, ohne dabei selbst nass zu werden.
Beim Rundgang über den Paradeplatz war es für jeden Möglich einen Rettungswagen von Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) und Bayerischem Roten Kreuz (BRK) von innen zu betrachten. Dabei konnte man eine Reanimation – eines Dummys – ganz Nah erleben.
Informationsstände von Polizei, Integrierter Leitstelle und Klinikum rundeten das Spektrum ab.
Auch dieses Jahr durften die Helfer wieder Rede und Antwort stehen. „Wozu braucht man eigentlich eine Rettungsschere?“, „Wie verbindet man zwei Feuerwehrschläuche?“, „Und warum bekommt der Hund einen kleinen Beutel zum Spielen?“ Diese und viele weiter Fragen beantworteten die Helfer mit großer Freude. Denn man weis ja nie, ob man den ein oder anderen Interessenten von sich überzeugen konnte.