Ein wichtiger Baustein der Grundausbildung im THW ist die Sprechfunkausbildung. In “normalen” Zeiten findet sie als anderthalbtägige Präsenzveranstaltung mehrerer Ortsverbände im Regionalbereich statt. Die aktuelle Situation erfordert kreative Lösungen, die trotz einzuhaltender Abstandsregeln einen nachhaltigen Lernerfolg mit Spaßfaktor sicherstellen.
Dazu wurde der umfangreiche und komplexe theoretische Teil mittels einer von der Regionalstelle Bamberg in Zusammenarbeit mit den Sprechfunk-Bereichsausbildern entwickelten Onlineausbildung bewältigt. Diese Phase wurde durch Lerngruppen auf Ortsverbandsebene flankiert, in denen auch die Erfahrung des letzten Grundausbildungsjahrgangs angezapft werden konnte. Der Praxisteil sollte möglichst realitätsnah und lebendig sein, ohne Abstandsregeln zu verletzen. Dazu wurden Kleingruppen gebildet, die jeweils im Wechsel die “Einsatzleitung” in der Unterkunft und die Besatzung des “Einsatzfahrzeuges” stellten. Das Fahrzeug wurde mittels Koordinaten im UTMREF-Format durch eine “Schnitzeljagd” im Landkreis gelotst. Die Fahrzeugbesatzung musste dabei die theoretisch erlernte Kartenkunde mit Papier(!)landkarte und Planzeiger in der Praxis anwenden, um die Zielpunkte zu finden. An diesen Punkten war jeweils eine Aufgabe zu lösen und die Lösung per Funk an die “Einsatzleitung” durchzugeben. Natürlich wurde zwischen den Rollen Sprechfunker/in und “Navigatoren” ständig durchgewechselt. Besonders bemerkenswert war, dass Fahrtroute und Aufgaben von Mitgliedern der Grundausbildungsgruppe selber ausgearbeitet worden waren, aber natürlich bis zur Ausbildung “geheim” gehalten wurden. Das bot die Möglichkeit, originelle Überraschungsmomente einzubauen.
Das Ziel der Ausbildung wurde in allen Aspekten erreicht: Ausgiebige Gewöhnung an die Bedienung der Funkgeräte und die Betriebssprache, Praxis in Kartenkunde und ein kurzweiliges gemeinsames Erlebnis. Der ständig zugeschaltete Bereichsausbilder aus dem Ortsverband Bamberg zeigte sich im abschließenden Feedback sehr zufrieden und gab nur kleinere Hinweise zu weiterem Verbesserungspotential.
(Bericht und Bilder: Michael Wokusch und Andreas Ismaier)