Seit sei­ner Grün­dung vor fast 70 Jah­ren ist das Tech­ni­sche Hilfs­werk auch im Aus­land aktiv und hilft dort sowohl bei aku­ten Scha­dens­la­gen als auch beim Auf­bau von Kata­stro­phen­schutz-Struk­tu­ren. Bei letz­te­rem waren in den ver­gan­ge­nen 9 Mona­ten auch Hel­fer des High Capa­ci­ty Pum­ping Moduls (HCP) aus dem THW Orts­ver­band Forch­heim engagiert.

In der ers­ten Trai­nings­mis­si­on im Dezem­ber letz­ten Jah­res war Claas Vort­mann als Trai­ner in der Feu­er­wehr­schu­le in Tunis dabei. Hier wur­de das Mate­ri­al aus­ge­la­den und über­prüft. Eben­falls fand eine ers­te Grund­ein­wei­sung an den Pum­pen statt. Zum Ein­satz kom­men dort Pum­pen der Fa. Bör­ger mit einer Pump­leis­tung von 5000 l/min.

Im Janu­ar war Leon­hard Hop­pe eben­falls als Trai­ner in Tunis und hat dort die Kom­pe­ten­zen der Teil­neh­mer in der Hand­ha­bung der Pum­pen und des Mate­ri­als wei­ter gestärkt. Zudem wur­de eine Grund­kon­zep­ti­on für das Trai­ning fest­ge­legt. Wäh­rend die­ser Schu­lung wur­de auch das Mate­ri­al und die Pum­pen offi­zi­ell durch den THW Prä­si­dent Albrecht Broem­me an den tune­si­schen Innen­mis­ter übergeben.

Beim nächs­ten Aus­bil­dungs­block vom 9.–15. März 2019 war der Forch­hei­mer Hel­fer Jür­gen Wöhr­mann als Trai­ner ein­ge­setzt. Die Aus­bil­dung fand im Kata­stro­phen­schutz­zen­trum Beja / Tune­si­en mit frei­wil­li­gen und haupt­amt­li­chen Hel­fern aus den Städ­ten Beja, Bou Salem und Jen­dou­ba statt.

Im Unter­richts­teil wur­den im Lehr­saal der Kata­stro­phen­schutz­schu­le Beja die Inhal­te zur Lage­er­kun­dung von über­schwemm­ten Gebie­ten, zum Umgang mit Hoch­leis­tungs­pum­pen sowie zum Umgang mit dem EGS-Sys­tem vermittelt.

Die prak­ti­sche Aus­bil­dung erfolg­te Anhand mit den dort vor­han­de­nen zwei Hoch­leis­tungs­pum­pen und einem umfang­rei­chen EGS-Gerüst­sys­tem. Es wur­de dabei lan­ge Schlauch­stre­cke mit Puf­fer­be­cken der bei­den Pum­pen geschult. Am letz­ten Tag durf­ten die tune­si­schen Ein­satz­kräf­te ihre Kräf­te gegen­sei­tig mes­sen, indem die bei­den Hoch­leis­tungs­pum­pen mit einer Druck­schlauch­län­ge von je 400 m zeit­gleich auf­ge­baut wurden.

Im April und Juni waren Leon­hard Hop­pe bzw. Claas Vort­mann als Trai­nings­ko­or­di­na­tor in Bizer­te und Ben Arous. Das heißt die bei­den Hel­fer küm­mer­ten sich um die Orga­ni­sa­ti­on im Hin­ter­grund und haben Abspra­chen mit den tune­si­schen Kräf­ten getrof­fen. Zu einem Trai­ner­team gehö­ren ca. 6 THW-Trai­ner HCP.

Zuletzt waren Max Köp­pel und Leon­hard Hop­pe im August als Trai­ner und Trai­nings­ko­or­di­na­tor in Tune­si­en. Hier konn­te das ver­mit­tel­te Wis­sen eben­falls gleich in die Pra­xis umge­setzt wer­den, als neben der Pump­stel­le ein Feu­er aus­brach und mit der Pum­pe die Lösch­ar­bei­ten unter­stützt wer­den konn­ten. Für Max Köp­pel war es der ers­te THW Auslandseinsatz.

Im Sep­tem­ber konn­ten die Pum­pen und die erlern­ten Kennt­nis­se bei Über­schwem­mun­gen bereits ein­ge­setzt werden.

Ins­ge­samt 8 HCP Modu­le gibt es in Deutsch­land, die das THW im Rah­men des EU Gemein­schafts­ver­fah­rens zur Ver­fü­gung stellt und sie inter­na­tio­nal inner­halb von 12 Stun­den nach Alar­mie­rung in den Ein­satz bringt.

Der Auf­bau eines Trai­nings gestal­tet sich über die Woche wie folgt:

  • Unterricht/Grundeinweisung Pum­pe und Material

  • Unterricht/Aufbau 2 Falt­be­häl­ter und dann Kreislaufpumpen

  • Unterricht/3 Grup­pen Mechanik/Logistik/Führung

  • Pum­pen auf lan­ge Distanz mit EGS Pufferbecken

  • Chall­enge