Vom 24.–30. Aug. 2019 haben die Bergungstaucher Tobias Seubert und Jürgen Wöhrmann an der höchsten Ausbildungsstufe Bergungstaucher Stufe 3 am Bundeswehrstandort für Pioniertaucher in Percha am Starnberger See teilgenommen. Diese Kursinhalte spiegeln die höchsten Anforderungen der Bergungstaucher im THW dar und wurden an THW-Tauchern aus ganz Deutschland, an Teilnehmern des luxemburgischen Katastrophenschutzes, sowie Berufstauchern der Berufsfeuerwehr Berlin vermittelt.
Die theoretischen Kenntnisse erfolgten auf den Gebieten der Tauchsicherheit, den Umwelt- und Gesundheitsschutz, sowie den Aufbau, Betrieb und Wartung beim Umgang mit hydraulischen Unterwasserarbeitsgeräten, Sauerstoffkernlanzen, Spülwerkzeugen und Lufthebern.
Das Wissen durfte nun in vier praktischen Ausbildungsstationen unter Wasser mit Vollgesichtsmaske und schlauchversorgten Helmtauchgeräten praxisnah unter Beweis gestellt werden. In der ersten Unterwasserstation musste eine 1 cm dicke Spundwand sowie ein Metallrohr mittels Sauerstoffkernlanze vollständig durchtrennt werden. An der nächsten Station erfolgte der Umgang mit Unterwasserspül- und Saugwerkzeugen, um im Ernstfall schwere Objekte, wie Autos oder Lastkraftwägen von Schlamm freizuräumen und dann mittels Lufthebesäcken an die Wasseroberfläche zu befördern. In den darauffolgenden beiden Hydraulik-Stationen erfolgte der Umgang mit schweren hydraulischen Unterwassergeräten. So wurde mit der Kettensäge ein ca. 50 cm dicker Hartholzstamm durchtrennt, Kernlöcher in Beton gebohrt und schwere Meiselarbeiten am Granit-Block vorgenommen. Des Weiteren wurde ein Prüfungsstück mittels Ringsäge, Kernbohrer und schwerem Hydraulik-Schlagbohrer bearbeitet.
Bei allen schweren Arbeiten steht die Sicherheit der Unterwasser-Tauchoperationen des THWs immer im Vordergrund. Diese wird ständig durch das Überwasser-Team durch Freisprechanlagen, Helmkamera und Zugsignale, sowie einen sofort einsetzbaren Reservetaucher und nicht zuletzt einer intensiven Ausbildung im Vorfeld sichergestellt.
Damit die Teilnehmer auch ein Gefühl für das Tauchen mit historischen Helmtauchgeräten erhalten, wurde ein Tauchgang mit echten Erfahrungsträgern für den seit 1976 außer Dienst gestellten Helmtauchgerät DM20, sowie den 2016 außer Dienst gestellten Helmtauchgerät DM220 eingeplant – Was für ein unbezahlbares Once-in-a-lifetime-Erlebnis!