Zur ersten landesweiten Sandsack-Challenge hatte der THW Landesverband Bayern am Samstag, 7. September geladen. In insgesamt über 70 Städten in ganz Bayern nahmen Ortsverbände daran teil, informierten über Hochwasser und gaben den Bürgern die Chance, der bayerische Sandsack-Champion zu werden.
Mit dem Szenario von überfluteten Städten und Booten, die dort fahren, wo sonst das Auto fährt, hat das THW auf die Aktion aufmerksam gemacht. Trotz vieler moderner Technik ist und bleibt der Sandsack das bewährteste Mittel gegen das Eindringen von Wasser in Gebäude oder als Sicherung für Deiche. Das THW Forchheim zeigte auf dem Paradeplatz beide Seiten. Von eben diesem bewährten Sandsack bis zur Hochleistungspumpe mit 25.000 Litern/Minute hatten die Helferinnen und Helfer einen Teil der Ausstattung mitgebracht, die bei Hochwasser zum Einsatz kommt.
Ganz nebenbei konnte man seine Geschicklichkeit an 6 regulären Stationen beweisen und mit Sandsäcken auf eine Zielscheibe werfen oder sich im Sandsack-Kegeln üben. Diese sechs Stationen fließen in die Auswertung ein, die den Besten aus ganz Bayern ein iPad, einen Gutschein für ein Wochenende in der Therme oder eine Soundbox ermöglicht. Außerdem konnten die Kleinsten am Stand der THW-Jugend Forchheim ein Holzboot mit Luftballon-Antrieb bauen und gleich nebenan konnte man mit Mini-Sandsäcken den Ernstfall simulieren und testen, ob sie richtig liegen oder doch noch Wasser durch dringt.
Neben dieser Handarbeit wurde natürlich auch Technik vorgestellt: Beispielsweise die große Pumpe, die im Ernstfall 25.000 Liter Wasser pro Minute aus den überfluteten Gebieten pumpen kann und von der ein einziger Schlauch rund 80 Kilogramm wiegt. Gleich daneben stand die etwas kleinere Pumpe des Landkreises Forchheim, die zwar zur Löschwasserförderung gekauft wurde, aber im Ernstfall auch Hochwasser wegpumpen kann. Apropos Ernstfall: Dann füllen die THWler natürlich nicht jeden Sandsack mit der Hand. Die Sandsackfüllmaschine des Landkreises Forchheim zeigte, dass sie mit ihren 7 Turbo-Abfüllstutzen das Füllen erheblich erleichtert und bis zu 4.000 volle Sandsäcke pro Stunde ermöglicht. Aber wie überprüft man eigentlich, ob das Wasser wirklich steigt oder sinkt? Das zeigt das Pegelmesssystem des Technischen Hilfswerks – ein kleiner gelber Koffer, der aber richtig viel Technik beinhaltet.
Über die sechs Stunden waren viele große und kleine Besucher da, machten mit und informierten sich über das Thema Sandsack und Hochwasser. Wer einen der begehrten Preise gewonnen hat und ob der oder diejenige vielleicht sogar aus Forchheim kommt, werden wir in den nächsten Tagen nach Auswertung der bayernweit eingereichten Wertungsbögen erfahren.