„Aufgrund langanhaltender Dürre sind in ganz Portugisa Waldbrände aktiv. Über 2.000 Feuerwehrleute sind im Dauereinsatz. Durch starke Winde dehnen sich die Brände immer weiter aus und bewegen sich rasant auf die Hauptstadt des Landes zu. Portugisa hat eine Anfrage an die Bundesregierung gestellt, um ein “High-Capacity-Pumping-Modul” zur Löschwasserbereitstellung anzufordern.“
Das war die Lage für die jährlich stattfindende Übung des bayerischen High-Capacity-Pumping-Moduls (HCP) am Donnerstagabend. Der Auftrag war, die Ausstattung zu verlasten und sich bis zum darauffolgenden Abend des 22. September 2017 am Bereitstellungsraum in Münchsmünster einzufinden. Gemeinsam mit den restlichen bayerischen Auslandsspezialisten fand dort eine kurze Einweisung in die Übung statt, bevor für jeden Helfer, darunter sieben aus Forchheim, die typische Einreiseprozedur und für manche auch eine medizinische Untersuchung auf dem Programm stand.
Am ersten Abend wurde das Camp für das bevorstehende Wochenende aufgebaut und bezogen. Doch bereits gegen 3.00 Uhr unterbrach ein Feueralarm die Nachtruhe. Dieser Warnruf diente allerdings auch nur zur Übung, um das richtige Vorgehen im Ernstfall zu proben und alle Helfer zu sensibilisieren. Nach einem ausgiebigen Frühstück ging es für die Helfer am Samstagmorgen ins Schadensgebiet des Übungsplatzes.
In drei Einsatzabschnitten wurde jeweils eine Pumpe aufgebaut, an welcher bis zum Eintreffen der örtlichen Feuerwehr noch eine kleine Ausbildungseinheit abgehalten wurde. Dies ermöglichte einen Tausch der Gruppen während des laufenden Pumpbetriebes. Auch die Kommunikation per Funk konnte an diesem Wochenende geübt werden: Während der Löschwasserförderung mussten die Maschinisten stetig auf die unterschiedlich benötigten Wassermengen reagieren, die regelmäßig per Funk durchgegeben wurden.
Über die typischen Pumpaufgaben hinaus standen auch alltägliche Herausforderungen – wie das Einkaufen von Nahrungsmitteln und Putzen des Camps – auf der Agenda, um das Szenario so real wie möglich darzustellen. Auch die Führungs-Crew bekam das ein oder andere Hindernis in den Weg gelegt: So ging es beispielsweise an die Bereitstellung eines Tanklöschfahrzeuges aus eigener Ausstattung und die Nachverhandlung eines “portugisischen” Arbeitsvertrages.
Nachdem die Einsatzstelle am Nachmittag verlassen und die Einsatzbereitschaft der Ausstattung wiederhergestellt werden konnte, beendete die Übungsleitung die gesamte Ausbildung. Es wurde gemeinsam zu Abend gegessen, eine Nachbesprechung der vergangenen eineinhalb Tage durchgeführt und das Ausbildungswochenende fand seinen kameradschaftlichen Ausklang am Lagerfeuer.
Nach dem Frühstück und Camp-Abbau am Sonntagmorgen machten sich alle Teilnehmer zurück in ihre Heimat-Ortsverbände, die quer durch Bayern verteilt liegen. Ein ganz spezieller Dank gilt dem THW Ortsverband Pfaffenhofen für die Vorbereitung und Durchführung dieses äußerst gelungenen Ausbildungswochenendes.