Die SEEWA Standorte Nord, Mitte und Süd kamen zu ihrer diesjährigen Modulausbildung in Hoya zusammen, um sich auf den Neuesten Stand zu bringen, modulübergreifend Informationen auszutauschen und Abläufe bei Einsätzen zu üben. Die Ausbildung startete im großen Lehrsaal mit Informationen und Aktuellem aus dem Referat E2, das unter anderem für die Einsätze der SEEWA zuständig ist.
Aktuell sind ca. 235 Helfer in den Modulen aktiv, die bei Bedarf für die SEEWA im Ausland bei Einsätzen eingesetzt werden können. Seit 21.09. läuft ein Einsatz in Mexico, bei dem ein Baufachberater und eine Unterstützungsperson der SEEBA die Botschaft unterstützen. In Kolumbien endete am Wochenende die Unterstützung des THW bei einer UN Friedensmission zum Unbrauchbarmachen von Waffen, die dort im Bürgerkrieg eingesetzt waren. Hier nam auch ein Helfer der SEEWA teil. Aus den Waffen werden nun Kunstobjekte in New York und Havanna hergestellt. Mehr Infos dazu auf der Facebook Seite des Auswärtigen Amtes. Auch der Hurricane Irma machte die Unterstützung des THW notwendig. Hier reiste eine kleine Mannschaft mit der Kanzlermaschine über Washington D.C. nach Miami, um die Botschaft bei möglichen Evakierungen deutscher Bundesbürger zu unterstützen. Glücklicherweise lief die Naturkatastrophe glimpflicher ab und machte ein weiteres Vorgehen der Einsatzkräfte nicht notwendig.
Ebenfalls bis 2020 läuft ein gemeinschaftliches Projekt mit Tunesien, bei dem in dem nordafrikanischen Land ähnliche ehrenamtliche Strukturen geschaffen werden sollen, wie sie in Deutschland vorhanden sind. Das THW liefert hierzu Ausstattung und führt Ausbildungen an Tunesiern durch, die dann in ihrem Land weitere Helfer ausbilden können. Auch in Jordanien soll ein solches Projekt mit den dort untergebrachten Flüchtlingen realisiert werden, die dann nach einer möglichen Rückkehr in ihre Heimatländer dort Strukturen im Katastrophenschutz realisieren können.
Am Samstag trainierten die einzelnen Gruppen dann unter sich. So waren die Teamleader damit beschäftigt, sich über Neuerungen in den Zollpapieren zu informieren und wurden im Umgang mit Bargeld im Ausland geschult. Das Team um die Rohrleitungsbauer übte Schweißtechniken an Rohren und Behältern, während die Brunnenbauer übungsweise einen Brunnen per Hand gebohrt haben. Im Bereich Sanitation wurde Vermessungstechnik, Schachtbau und Rohrbrüche geübt, während sich die Elektriker um Normänderungen, Generatorwartung und Inbetriebnahme gekümmert haben. Zusammen mit Helfern des HCP Moduls und der SEEBA haben sich die Mediziner auf gemeinsames Material abgestimmt, was schon wegen der unterschiedlichen Anforderungen sehr kompliziert sein kann. So benötigt die SEEBA z.B. extra Hundemedizin, während die SEEWA im Einsatz nur ihre Helfer betreuen soll. Die Laboranten kümmerten sich um einheitliche Formulare und Qualitätssicherung beim Erstellen von Ergebnismitteilungen und übten in mehreren Gruppen das Erkunden unbekannter Gewässer in Hinblick auf das Aufstellen von Trinkwasseranlagen und An- und Abfahrtswege für Tanklaster. Die SEEWA Süd trifft sich wieder Ende November in Blaubeuren.
Was ist die SEEWA?
Die SEEWA (Schnell-Einsatz-Einheit-Wasser-Ausland) wurde 2003 gegründet und 2004 in Dienst gestellt. Es gibt in Deutschland drei Standorte. Nach Alarmierung ist diese Einheit nach 6 Stunden einsatzbereit am Flughafen und kann von dort ins Krisengebiet entsendet werden. Bekannt wurde die Einheit durch ihre Einsätze nach Erdbeben oder Tsunamis wie in Haiti, Indonesien und anderen Ländern.